Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)

Um was handelt es sich bei einer prämenstruellen dysphorischen Störung?

Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist eine schwerere Form des Prämenstruellen Syndroms (PMS), die bei Frauen in den Tagen oder Wochen vor Beginn ihrer Menstruation auftritt. PMDS ist gekennzeichnet durch extreme Stimmungsschwankungen, Depressionen, Reizbarkeit und Angstzustände, die die täglichen Aktivitäten und Beziehungen erheblich beeinträchtigen können. Während PMS häufig körperliche und emotionale Symptome wie Blähungen, Brustschmerzen und leichte Stimmungsschwankungen umfasst, ist PMDS durch intensivere und beeinträchtigende psychische Symptome gekennzeichnet.

  • Symptome: Zu den häufigsten Symptomen von PMDS gehören schwere Depressionen, intensive Reizbarkeit, Wut, Angst, Panikattacken, verminderte Interesse an alltäglichen Aktivitäten, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Schlafstörungen und das Gefühl, die Kontrolle über die eigenen Emotionen zu verlieren. Frauen mit PMDS erleben oft auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Gewichtszunahme oder Blähungen.

  • Psychische Belastung: Die psychischen Symptome sind das Hauptmerkmal der PMDS und unterscheiden sie von dem leichteren PMS. Frauen mit PMDS können das Gefühl haben, dass ihre Emotionen außer Kontrolle geraten, was zu Spannungen in Beziehungen, Schwierigkeiten bei der Arbeit und sozialem Rückzug führen kann.

  • Zeitlicher Verlauf: Die Symptome von PMDS treten in der Lutealphase des Menstruationszyklus auf, die etwa 7 bis 10 Tage vor der Menstruation beginnt und mit dem Einsetzen der Periode enden. Sobald die Menstruation beginnt, verschwinden die Symptome normalerweise innerhalb weniger Tage.

PMDS kann das Leben der betroffenen Frauen erheblich beeinträchtigen, insbesondere wenn die Symptome monatlich wiederkehren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern.

Die genauen Ursachen der PMDS sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus hormonellen, genetischen und neurobiologischen Faktoren eine Rolle spielt:

  • Hormonelle Veränderungen: Schwankungen in den Hormonspiegeln, insbesondere von Östrogen und Progesteron, werden als Hauptursache für PMDS angesehen. Diese Hormonschwankungen beeinflussen die Neurotransmitter im Gehirn, wie Serotonin, das für die Stimmungsregulation verantwortlich ist. Frauen mit PMDS können besonders empfindlich auf diese hormonellen Veränderungen reagieren, was zu den intensiven emotionalen Symptomen führt.

  • Neurotransmitter-Ungleichgewichte: Ein Ungleichgewicht in der Serotoninproduktion wird mit PMDS in Verbindung gebracht. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der die Stimmung, den Schlaf und das Appetitverhalten reguliert. Ein niedriger Serotoninspiegel während der Lutealphase kann zu den depressiven und angstvollen Symptomen von PMDS beitragen.

  • Genetische Prädisposition: Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von PMDS oder anderen affektiven Störungen haben ein höheres Risiko, selbst an PMDS zu erkranken. Bestimmte genetische Faktoren könnten die Empfindlichkeit gegenüber hormonellen Schwankungen erhöhen.

  • Umwelt- und Lebensstilfaktoren: Stress, Schlafmangel, Ernährung und mangelnde Bewegung können die Symptome von PMDS verschlimmern. Frauen, die unter chronischem Stress stehen oder sich ungesund ernähren, könnten anfälliger für PMDS-Symptome sein.

  • Individuelle Empfindlichkeit: Einige Frauen reagieren empfindlicher auf hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, PMDS zu entwickeln. Diese Empfindlichkeit könnte durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren bedingt sein.

Die Behandlung von PMDS erfordert in der Regel einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Strategien umfasst:

  • Medikamentöse Behandlung: Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), sind häufig die erste Wahl zur Behandlung von PMDS. Diese Medikamente können helfen, die Serotoninwerte im Gehirn zu stabilisieren und die Stimmungsschwankungen zu mildern. In einigen Fällen werden auch hormonelle Therapien, wie die Einnahme von oralen Kontrazeptiva, in Erwägung gezogen, um den Menstruationszyklus zu regulieren und die hormonellen Schwankungen zu verringern.

  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Proteinen ist, kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Symptome von PMDS zu lindern. Der Verzicht auf Koffein, Alkohol und Zucker kann ebenfalls vorteilhaft sein, da diese Substanzen die Stimmung und den Energiehaushalt negativ beeinflussen können.

  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann die Produktion von Endorphinen steigern, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken. Regelmäßige Bewegung kann auch Stress abbauen, das Schlafverhalten verbessern und die allgemeinen Symptome von PMDS lindern.

  • Stressmanagement: Techniken wie Yoga, Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die emotionale Stabilität während der Lutealphase zu fördern. Das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien kann langfristig dazu beitragen, die Intensität der Symptome zu reduzieren.

  • Schlafhygiene: Eine gute Schlafhygiene ist entscheidend, um die Symptome von PMDS zu bewältigen. Regelmäßige Schlafzeiten, eine ruhige Schlafumgebung und das Vermeiden von Bildschirmnutzung vor dem Schlafengehen können helfen, den Schlaf zu verbessern und die Stimmung zu stabilisieren.

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann eine wirksame Behandlung für PMDS sein, insbesondere wenn die Symptome stark ausgeprägt sind. CBT hilft, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern und bietet Techniken zur Bewältigung von Stress und emotionaler Überforderung.

 

Welche Hilfsmittel gibt es?

Hier sind einige nützliche Links und Ressourcen, die dir weiterhelfen können:

  • Webseiten:

    • https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/premenstrual-syndrome/symptoms-causes/syc-20376780: Ein Überblick über PMDS, ihre Symptome und mögliche Behandlungen.
  • Studien:

    • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/: Wissenschaftliche Artikel und Studien über die Behandlung und das Management von PMDS.
  • Bücher:

    • „PMDD and Me: A Resource Guide for Women with Premenstrual Dysphoric Disorder“ von Ashley E. Smith: Ein hilfreiches Buch, das Frauen mit PMDS unterstützt und Bewältigungsstrategien bietet.
    • „The PMDD Phenomenon: Breakthrough Treatments for Premenstrual Dysphoric Disorder“ von Diana L. Dell und Carol S. Matthews: Ein Leitfaden zur Behandlung von PMDS, einschließlich medizinischer und ganzheitlicher Ansätze.

Diese Ressourcen bieten umfassende Informationen und Unterstützung, um mehr über PMDS zu erfahren und geeignete Hilfe zu finden.

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